Der Disco Fox respektive der Disco Swing, wie er besonders in der Schweiz oft bezeichnet wird, ist kein „selbständiger“ Tanz, sondern stellt vielmehr eine „Fusion“ verschiedenster Tanzrichtungen dar. Entstanden aus dem Foxtrott vereint er Elemente des Boogie-Woogie, des Swing, des Rock’n’Roll, des Mambos, des Salsas und des Cha-Cha-Cha. Dieses Verschmelzen von so verschiedenen Tanzrichtungen wurde dadurch möglich, dass der Disco Fox ursprünglich in den von allen Zwängen befreiten Discos getanzt wurde und erst später den Weg zurück in die klassische Tanzschule fand. Die Schweiz spielte übrigens eine herausragende Rolle in der Entwicklungsgeschichte des Disco Foxes: In den 1980er Jahren wurden hier die ersten Disco Fox Turniere ausgetragen und 1992 fand in Basel gar die erste Disco Fox Weltmeisterschaft statt.

Der Disco Fox baut auf dem Viervierteltakt auf und kann zu verschiedenster Musik getanzt werden, beginnend bei Popmusik oder klassischer Discomusik und endend bei Spielarten des modernen Technos. Es bestehen dabei zwei einfache Grundschritte, die in der Folge mit einer grossen Vielfalt an verschiedensten Gestaltungsmöglichkeiten aus den unterschiedlichen Ursprungstänzen angereichert werden. Damit finden Sie im Disco Fox/Disco Swing einen zumindest als Einsteiger verhältnismässig einfach zu lernenden und trotzdem sehr variablen und spannenden Tanz!

Der Hustle ist die nordamerikanische Variante des Disco Foxes und entstand ebenfalls in den 1960er Jahren, als viele frei improvisierende Discotänzer zurück zu den klassischen Tanzhaltungen fanden. Dabei liegen die Ursprünge des Hustles ebenfalls im Foxtrott, wobei dieser mit Elementen aus Swing, Boogie-Woogie und Two Step angereichert wurde. Wie der Disco Fox verfügt auch der Hustle über die beiden Grundschritte 3er und 4er Schritt, die beide zu Musik im Viertvierteltakt getanzt werden. Entsprechend ist die Tanzmusik beim Hustle ebenfalls im weiten Bereich zwischen Popmusik und Techno-Spielarten zu finden.

Der wohl bekannteste Hustle-Auftritt ereignet sich im Tanzfilm „Saturday Night Fever“ von 1977 mit dem noch blutjungen John Travolta.

„I’ve had the time of my life …“ – kaum ein anderer Song steht so stark in Verbindung mit einem Film, ja mit einer einzelnen Filmszene, wie das Stück von Franke Previte, John Denicola und Donald Markowitz mit “Dirty Dancing”, für welches sie zudem einen Oscar erhielten. Der Song läuft in der zentralen Szene des Filmes, als Johnny für den abschliessenden Tanz zu seinem “Baby” zurückkehrt. Was folgt, ist ein Tanzfeuerwerk, erfüllt von Erotik, Kraft und Eleganz. Die Darsteller tanzen eine Mischung aus Mambo, Salsa und Merengue in ihren ursprünglichen Formen, allerdings stets auf eine sehr gefühlvolle und weniger technische Ausführung bedacht.

Bei Lambada handelt es sich um einen brasilianischen Paartanz, der vor allem in der ersten Hälfte der 1990er Jahre in Europa einen Boom erlebte, ausgelöst durch den Hit “Lambada” der brasilianischen Band “Kaoma”. Der Lambada besteht aus einer Mischung aus Merengue und Carimbó, einem folkloristischen Tanz aus Nordbrasilien. Getanzt wird im Vierverteltakt in enger Tanzhaltung, wobei die Oberkörper der Tanzenden in Kontakt bleibe und die Beine ineinander versetzt und verschränkt sind. Für Tänzer, die Übung mit Südamerikanischen Tänzen besitzen, ist der Lambada relativ einfach zu lernen, Europäer haben typischerweise Mühe mit den “isolierten” Körperblöcken, die sich unabhängig voneinander bewegen sollen. So soll sich beispielsweise der Hüftschwung – der im Lambada in verschiedenen Varianten vorkommt – in keinster Weise in den Schultern der Tanzenden widerspiegeln.

Die Mambo Musik entstand in den 1930er Jahren in Havanna, Kuba. In den späten 1940er Jahren entwickelte dann der Kubaner Pérez Prado den zugehörigen Mambotanz, der ihm später den Titel “König des Mambos” einbrachte. Dieser Mambo war geprägt von vielerlei Freiheiten für die Tanzenden kombiniert mit komplizierten Schrittfolgen. Später wanderte Pérez Prado nach Mexiko aus, wo er weiterhin den Mambo zu verbreiten suchte und damit auch einige Erfolge feierte. Weltweit durchsetzen konnte sich diese ursprüngliche Variante des Mambos aber nie, da sie der Mehrheit der Tanzlehrer als zu kompliziert und zu freiheitlich erschien. So entwickelte sich in den 80er Jahren in New York eine Salsa-Variante des Mambos, die nicht mehr allzu viel mit dem urspünglichen Tanz zu tun hat, die mittlerweile aber oft mit dem “eigentlichen” Mambo verwechselt wird. Den Mambo von Pérez Prado findet man heutzutage in erster Linie an en ehemaligen Wirkungsstätten Prados, nämlich auf Kuba und in Mexiko.