Salsa – der Inbegriff der feurigen kubanischen Rhythmen. Die Musik erzählt Geschichten von sehnsüchtigen Liebschaften, von lustvoller Hingabe und von täglicher Not. In diese Erzählungen tauchen die Tanzenden ein und erleben eine Fülle an Eindrücken, begonnen bei der gänzlichen Hingabe zu den schwungvollen Tanzfiguren bis hin zur leisen Erotik.

Kaum bekannt ist die Tatsache, dass die Ursprünge des Salsa-Tanzes in Europa liegen. Es waren die französischen und spanischen Kolonialherren, die im 17. Jahrhundert die europäischen Tänze auf die karibischen Inseln brachten, wo sie sich mit den afrikanischen Trommelrhythmen der Sklaven und den einheimischen Traditionen zu mischen begannen. So entstand eine Mixtur aus den Kulturen dreier Kontinente, die sich bald darauf aufmachte, die Tanzflächen dieser Welt zu erobern.

Als Folge der weiten Verbreitung entstanden die unterschiedlichsten Salsa-Stilrichtungen, so zum Beispiel der „New York Style“, der „Puerto Rican Style“ oder der „Cuban Style“. All diesen Stilen gemeinsam ist die grundlegende Schrittfolge, die sich aus zwei Blöcken mit je drei Schritten und einer Pause zusammensetzt. Damit ist es möglich, dass Tänzerinnen und Tänzer der unterschiedlichen Richtungen ohne weiteres miteinander tanzen können.

Begeben Sie sich auf eine Weltreise im 4/4-Takt – und lernen Sie die Vermischung kubanischer Leidenschaft, europäischer Eleganz und afrikanischer Lebensfreude kennen!

Der Salsa Cuba Tanzstil ist geprägt von der kubanischen Kultur und Lebenshaltung. Die gradlinigen Bewegungen anderer Salsa-Tanzstile weichen hier verspielten Tanzkreisen und Wickelfiguren. Zudem nimmt der Mann eine sehr dominante Rolle im Tanzbild ein, ganz entsprechend dem klassischen Rollenverständnis des führenden und verführenden Mannes und der kokett zurückhaltenden Dame.

Die Salsa Cumbia Stilrichtung, die oft auch als „Latino Style“ oder „Colombian Style“ bezeichnet wird, entspringt ihrem Namen entsprechend dem kolumbianischen Cumbia. Damit unterscheidet sie sich wesentlich von den anderen Salsa-Tanzstilen: Die Haltung ist offener, es wird meist nur mit einer Hand geführt und die Tanzpartner bewegen sich wie beim Salsa Cuba kreisförmig im Gegensatz zu den linienartigen Bewegungen bei den nordamerikanisch-europäischen Salsa-Stilen. Der Cumbia ist der verbreiteste Salsa-Tanz in Lateinamerika; planen Sie also eine längere Reise in diese heissblütige Region, sollten sie sich unbedingt mit dem Cumbia vertraut machen!

„Rueda“ heisst auf Spanisch Rad, entsprechend tanzen beim Rueda de Casino mehrere Tanzpaare gemeinsam in einer kreisförmigen Formation zu Salsa Musik. Der ganze Tanz wird geführt vom „Cantante“, dem Ansager. Dieser gibt die Kommandos für die jeweils nächste Figur, wonach die Tanzpartner gemäss der angesagten Figur synchron wechseln.

Der Begriff „Despelote“ steht übersetzt als Aufforderung, sich von allen Zwängen zu befreien. So verwundert es nicht, dass der Tanzstil Despelote eine der wenigen Salsa-Varianten darstellt, die oft alleine und nicht als Paar getanzt wird. Der Tanz entstand in den 1990er Jahren in Kuba, als sich die Salsa-Musik nach dem Fall des Warschauer Paktes und der zunehmenden Liberalisierung vieler Bereiche der kubanischen Wirtschaft in neue, weniger romantische dafür schwungvollere und „peppigere“ Richtungen zu entwickeln begann. Folgerichtig entwickelte sich der ebenfalls sehr schwungvolle und figurenreiche Despelote. Besonders die Tänzerinnen des Despelote können mit wunderschönen Tanzfiguren die Blicke auf sich ziehen und die Zusehenden begeistern.

Sie werden es kaum glauben, aber der Name “Merengue” stammt aus der Schweiz! Alles begann mit der heute noch beliebten Süssspeise aus Meiringen, den „Meringues“. Diese waren insbesondere am französischen Hof unter Ludwig XV. sehr beliebt und kamen in der Folge auf abenteuerlichen Wegen mittels französischen Kolonialisten in das heutige Haiti. Und auf unbekannte Art und Weise übertrug sich in den Jahrzehnten danach der Name „Meringues“ als „Merengue“ auf den entsprechenden Tanz. Dieser blieb lange Zeit der hiesigen Landbevölkerung vorenthalten und es bedurfte der gütigen Mithilfe eines Diktators in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, um den Tanz in der gesamten Region – darunter insbesondere die Dominikanische Republik und Puerto Rico – zu verbreiten. Betrachtet man den Tanzstil des Merengue, so erkennt man eine eindeutige Verwandtschaft zum Salsa. Allerdings herrscht beim Merengue der Zweiviertel-Takt vor, wobei jeder Taktschlag mit einem Schritt nach vorne, zur Seite oder nach hinten einhergeht. Der Merengue wird meist mit markanten Hüftbewegungen und sehr körperbetonter Haltung getanzt; damit präsentiert er sich als einer der sinnlichsten und erotischsten Tänze der an sinnlichen und erotischen Tänzen so reichen Lateinamerikanischen Kultur!

Wie so viele Tänze war auch der Bachata zu Beginn kein Tanz sondern ein von Gitarren geprägter Musikstil im Viervierteltakt, angereichert mit romantisch-dramatischen Texten meist männlicher Sänger, die von ihrer enttäuschten Liebe berichteten. In den Jahren vor der Jahrtausendwende beschleunigte sich die Musik zunehmend und ein stark vom Merengue und Salsa inspirierter Tanz begann sich zu entwickeln, der bald auf den Namen des Musikstils getauft wurde. Entsprechend dem Salsa besteht die Schrittfolge des Bachata aus drei Schritten und einer Pause. Die Hüftbewegungen und die stark geschlossene Tanzhaltung hingegen stammen vom Merengue, so dass der Tanz zumindest in der Lateinamerikanischen Variante mit einer starken Prise Erotik angereichert wird. Die Europäische Ausführung hingegen ist mit einer deutlich offeneren Tanzhaltung um einiges entschärft.