Feurig ist der Tango und glühend seine Verehrer. Eng aneinander reibende Körper und ein Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz und schnellen und langsamen Schritten lassen diesen aus Argentinien stammenden Tanz zu einem erotischen Feuerwerk am schwarzen Himmel einer lauen Sommernacht erstrahlen. Überfordert von so viel Leidenschaft wurde der Tango anfangs des letzten Jahrhunderts vom Papst mit einem Kirchenbann belegt. Doch dies verstärkte nur den Reiz des Verbotenen und half wahrscheinlich zusätzlich, den für das damalige Europa so exotischen Tanz zu verbreiten. So gehört der im Zweivierteltakt getanzte Tango mittlerweile zu den „grossen“ Standardtänzen und wurde 2009 gar von der UNESCO zu der Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ hinzugefügt.