Als „schamloses Urwaldspektakel“ fand der Samba-Tanz Ende der Vierziegerjahre des letzten Jahrhunderts seinen Weg auf die Tanzparkette Europas. Den konservativen Europäern waren die ausgeprägten Vor- und Rückwärtsbewegungen des Beckens aber wohl zu unzüchtig, so dass sich der Tanz erst in einer vermeintlich entschärften Variante in den Tanzgesellschaften langsam zu etablieren begann. Heute wird der brasilianische Volkstanz hierzulande in einer Mischform aus der „schamlosen“ ursprünglichen Variante mit den schnellen rhythmischen Beckenbewegungen und der von den Europäern entwickelten entschärften Auf- und Abbewegung getanzt. Geleitet werden die Tanzpaare dabei von Musik in einem schnellen Zwei-Vierteltakt und tanzen wellenförmig in den verschiedenen Figuren und Schrittformen durch den Raum.