Standardtänze sind Bewegungstänze, bei denen die Tänzer sich raumgreifend fortbewegen. Dabei ist der Tango ein Schreittanz, die anderen Tänze werden als Schwungtänze bezeichnet. Standardtänze werden in geschlossener Tanzhaltung getanzt. Der Körperkontakt in den Standardtänzen erfordert ein hohes Maß an Balance, Haltung und wechselseitiger Führung. Bewegung, Balance und Haltung sorgen dann für einen harmonischen Bewegungsfluss der Paare. Charakteristisch für einige Standardtänze ist auch, dass sich die Tänzer bei Figuren nie um ihre eigene, sondern immer um eine gemeinsame Achse drehen.
Als ältester der Standardtänze kann der Walzer, bekannt von den Hof- oder Volkstanzveranstaltungen, bezeichnet werden. Der Ursprung dieses Tanzens kann bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Er beherrschte zusammen mit der Polka und dem Galopp die Tanzszenerie des 19. Jahrhunderts. Im Gesellschaftstanz bahnte sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine Revolution an. Die ersten Tanzformen aus Amerika kamen nach Europa, u.a. 1907 der Tango, 1910 der Onestep und 1912 der Ragtime. 1929 schließlich tanzten alle damaligen Experten an einer „Great Conference“ und bestimmten Slowfox und Quickstep, English Waltz, Tango und Blues zu den Standardtänzen. Der englische Tanzlehrer Alex Moore machte sich mit seinem Buch „Ballroom Dancing“ 1936 sehr um den Sport verdient. Er sorgte dafür, dass sich der neue Stil in aller Welt verbreitete.